Delegation aus Ruichang zu Gast beim Heilig-Geist-Gymnasium. Junge Menschen stehen für die Zukunft der Partnerschaft mit Würselen. Sprachkurs soll eingerichtet werden. Gegenbesuch führt ins Reich der Mitte.
Würselen. Jeder der fünf Sterne auf der chinesischen Flagge hat eine Bedeutung: Der große steht für die Führung der kommunistischen Partei, die vier kleinen für die sozialen Klassen der Arbeiter, Bauern, Kleinbürger und der nationalen Bourgeoisie. Die rote Fahne wehte jetzt neben der schwarz-rot-goldenen deutschen am Mast des Heilig-Geist-Gymnasiums (HGG). Damit hieß die Schule die sechsköpfige Delegation aus dem chinesischen Ruichang willkommen.
Freundschaften schließen
Mit dabei waren unter anderem Bürgermeister Wenjiang Luo und der Leiter der Ruichanger Mittelschule Nr. 1, Ruikun Ke. Bereits vor einigen Monaten hatten chinesische Schüler das HGG besucht. Zudem machte sich eine Würselener Delegation schon ein Bild von der chinesischen Stadt.
„Das HGG ist eine der treibenden Kräfte. Die Schule ist Vorreiter in der deutsch-chinesischen Freundschaft und in der Partnerschaft zwischen Ruichang und Würselen“, sagte Bürgermeister Arno Nelles. Durch diesen Austausch mache man die Zusammenarbeit zukunftsfest. „Junge Menschen sind die Zukunft der Partnerschaft. Deshalb haben die Partnerschaft zwischen den Schulen und die Freundschaften zwischen den jungen Leuten besondere Bedeutung“, sagte Nelles. Auch sein Amtskollege Wenjiang Luo stufte die Schulkooperation als „sehr wichtig“ ein. Dies sei ein „guter Start für die Partnerschaft“.
So konnte Schulleiter Christoph Barbier berichten, dass man „die Städtepartnerschaft schon vor der Unterzeichnung der offiziellen Urkunde mit Leben gefüllt“ habe. Seine Stellvertreterin Maria Foerster, von Barbier inoffiziell zur „Außenministerin“ der Schule ernannt, erklärte, dass das HGG großen Wert auf „interkontinentale Partnerschaften lege“. Die Schule betreibt bereits einen sehr lebhaften Austausch mit dem Senegal. „Unsere Schüler sind sehr an China interessiert, nicht nur wegen der wirtschaftlichen Möglichkeiten. Auch die Kultur finden sie sehr spannend.“ Foerster erklärte, dass diese Art der Verständigung integraler Bestandteil des Schulprogramms sei. Für die Zukunft plane man einen Chinesisch-Kurs einzurichten. Zudem wolle man weitere Partner – etwa einen Arbeitgeberverband – gewinnen.
Die Schülerinnen Beatrice und Patricia Wilden haben beim vergangenen Besuch der chinesischen Partner einen Gast zu Hause aufgenommen. Damals zeigten sich die Chinesen bemerkenswert offen. „Das war eine sehr fröhliche Atmosphäre“, sagte Foerster. „Sie haben alles ausprobiert, auch das für sie ungewohnte Essen“, sagte Patricia Wilden. Die beiden werden im kommenden Jahr nach Ruichang fliegen. Dort werden sie ihre neugewonnenen Freunde wiedertreffen.
Ständiger Kontakt via Internet
„Wir haben noch regelmäßig Kontakt über das Internet“, sagte Beatrice Wilden. Insgesamt wird im März eine 30-köpfige Delegation (darunter 25 Schüler) vom HGG nach Ruichang fliegen. Dort können sie mit einem herzlichen Empfang rechnen. Denn Bürgermeister Luo versicherte, dass sie herzlich willkommen sind.
Und eine Einladung zu einem gemeinsamen Essen sprach er auch gleich aus.
Von Daniel Gerhards –